Das sozialpädagogische Wohnheim „Sonnenhof“
Das sozialpädagogische Wohnheim „Sonnenhof“ ist eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Niederösterreich. Es bietet sowohl mittel- bis langfristige
Unterbringung als auch kurzfristige Betreuung in Krisensituationen. Die Zielgruppe umfasst Kinder ab 1,5 Jahren bis zur Volljährigkeit. In Ausnahmefällen können Jugendliche bis zum Abschluss ihrer
Ausbildung im Wohnheim verbleiben.
Ausstattung des Wohnheims
Das Wohnheim befindet sich in einer idyllischen, ländlichen Umgebung, etwa 65 Kilometer südlich von Wien, eingebettet zwischen der Hohen Wand und dem Schneeberg. Im
Ort sind alle Grundschultypen verfügbar, weiterführende Schulen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Bahn) leicht erreichbar.
Das Gebäude bietet zwei Etagen mit einer Gesamtwohnfläche von 345 m² für zwei Wohngruppen, die jeweils bis zu 9 Kinder aufnehmen können.
- Zimmerausstattung: Überwiegend Einzelzimmer mit eigenem Balkon sowie einem Bad mit WC. Auf jeder Etage gibt es ein bis zwei
Doppelzimmer.
- Gemeinschaftsräume: Ein Bewegungsraum (Turnsaal) und ein Therapieraum stehen beiden Gruppen zur Verfügung.
- Außenbereich: Der 2.300 m² große Garten umfasst einen Spielplatz, ein Gemüsebeet sowie ein kleines Waldstück und lädt zu vielfältigen Aktivitäten
ein.
Aufnahmekriterien
Das Wohnheim nimmt kindergartenreife sowie schulpflichtige Kinder und Jugendliche auf, insbesondere wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Vorliegen von Verhaltensauffälligkeiten.
- Erfahrungen mit Vernachlässigung.
- Waisenstatus, vor allem bei Geschwistergruppen.
- Erlebnisse von sexueller Gewalt oder Missbrauch.
- Kinder und Jugendliche in akuten Krisensituationen, bis eine geeignete, langfristige Unterbringung oder Rückkehr ins familiäre Umfeld möglich ist.
Zielsetzung
Das Hauptziel des Wohnheims „Sonnenhof“ besteht darin, ein stabilisierendes und familienähnliches Umfeld zu schaffen, in dem die Kinder und Jugendlichen durch
qualifiziertes Fachpersonal gefördert werden.
Die Betreuung orientiert sich an folgenden Schwerpunkten:
- Bereitstellung eines geschützten Rahmens, in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Fähigkeiten, Stärken und Schwächen entdecken können.
- Förderung neuer Kompetenzen und Ressourcen zur individuellen Weiterentwicklung.
- Schaffung eines sicheren und harmonischen Umfelds durch Zuwendung, Verständnis und die Integration in die Dorfgemeinschaft.
Langfristig wird angestrebt, die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen zu fördern, um ihnen eine erfolgreiche und selbstbestimmte Lebensführung
innerhalb der Gesellschaft zu ermöglichen.
Pädagogisches Konzept
Zur Erreichung dieser Ziele legt das pädagogische Konzept besonderen Wert auf folgende Bereiche:
- Individuelle Unterstützung: Die Kinder werden in ihrer aktuellen Lebenssituation abgeholt und emotional stabilisiert.
- Orientierung und Struktur: Ein sicherer Rahmen wird durch klare Strukturen und Rituale geschaffen.
- Emotionale Förderung: Stabilisierung und Unterstützung emotionaler Kompetenzen stehen im Fokus.
- Körperliches Wohlbefinden: Pflege, Hygiene, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung werden gewährleistet.
- Selbstständigkeit: Die Kinder werden aktiv in die Organisation der Hausgemeinschaft eingebunden, um Kompetenzen in der Lebensführung zu
erlernen.
- Kognitive Förderung: Unterstützung bei schulischen und lernbezogenen Aufgaben.
- Soziale Kompetenzen: Förderung des sozialen Umgangs innerhalb der Gemeinschaft.
- Familienbindung: Unterstützung und Pflege der Beziehung zu den Herkunftsfamilien.
- Wertevermittlung: Vermittlung kultureller und gesellschaftlicher Grundwerte.
- Perspektivenentwicklung: Unterstützung bei der Entwicklung individueller Zukunftspläne in Zusammenarbeit mit externen Fachkräften und
Institutionen.
Das Team
Die Qualität der pädagogischen Arbeit basiert wesentlich auf der Zusammenarbeit eines professionellen Teams, das den hohen fachlichen und persönlichen Anforderungen
gerecht wird, um die vielfältigen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu erfüllen.
Das Team setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:
- Leitung: Pädagogische und wirtschaftliche Leitung.
- Betreuungspersonal: Je fünf Hauptbetreuer*innen pro Gruppe und jeweils eine Gruppenhelferin sowie zusätzliche
Einzelbetreuer*innen.
- Unterstützungspersonal: Hausarbeiter und Wirtschaftshelferinnen.
- Externe Fachkräfte: Therapeut*innen, Ärzt*innen und weitere Spezialist*innen werden je nach Bedarf hinzugezogen.
Regelmäßige Teamsitzungen, Supervision sowie eine aktive Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsprogrammen sind essenziell, um eine kontinuierliche Qualitätssicherung
und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit zu gewährleisten.